Das Einfamilienhaus für Antonín Uhlíř, den Abgeordneten der Nationalversammlung, wurde als traditioneller Grundriss einer zweiflügeligen Anordnung konzipiert. Außergewöhnlich wurde das Haus durch ein abgeschrägte Gewächshaus im Erdgeschoss, das durch die Geschoße als Glasveranden geführt wurde. 1936 wurde eine vorgesetzte Terrasse dem Haus nach einem Entwurf von Ladislav Žák hinzugefügt. Die Terrasse umgibt das Haus von der östlichen Seite und ist mit der Garage verbunden.
Architekt, Publizist und Bauunternehmer, Student von Jan Kotěra und Studienkollege von Josef Gočár an der Kunstgewerbeschule in Prag. Mitbegründer der Gesellschaft der Architekten (1914) und des Vereins für Altes Prag, Mitbegründer der Künstlergenossenschaft Artěl, eine Institution für den Aufbau der tschechischen Kunstindustrie, deren Vorsitzender er war. Sie brachte fortschrittliche Persönlichkeiten der tschechischen Kunst- und Designszene zusammen. In der Baba-Siedlung entwarf er das Uhlíř- und Letošník-Haus, die (sowie andere Häuser, die er nicht entwarf) er mit seinem Bruder Václav auch baute.
1899-1903
Studium bei Prof. Jan Kotěra an der Kunstgewerbeschule in Prag
später Bautätigkeit in Prag mit seinem Bruder Václav
aktives Mitglied der Künstlergenossenschaft „Artěl“ und des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD)
Bedeutendere Projekte
um 1923
Schule, Vinohradská třída, Prag – Vinohrady
um 1925
Schule, Humpolec
um 1927
Wohnanlage, Prag – Hřebenka
1928
Reihenhäuser, Prag – Střešovice
Häuser des Verbandes der Bauunternehmer, Prag – Nové Město
1932
Einfamilienhaus von Antonín Uhlíř und Einfamilienhaus von Božena und Václav Letošník, Baba, Prag – Dejvice
PhDr. Antonín Uhlíř (1882–1957) war Philosoph und später Professor an der Tschechoslowakischen Handelsakademie. Er war in der Zeitschrift Hlídka času (Wache der Zeit) als Redakteur tätig und begann, die philosophische Zeitschrift Česká mysl (Der tschechische Geist) erneut herausgeben. Nach der Gründung der Republik im Jahr 1918 war er Abgeordneter der Nationalversammlung bis 1929. Die Familie Uhlíř zog 1932 in ihr Haus ein, aber sie blieb nicht lange darin. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg lebte darin eine Familie eines tschechoslowakischen Offiziers.