Der Bürgermeister von Prag Herr Bohuslav Svoboda hat am Dienstag den 30. Januar 2024 an den neuen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs U Matěje in Prag 6 zwei interaktive Infotafeln mit Touchscreens feierlich in Betrieb genommen. Die Tafeln befinden sich in der Nähe der Reihe funktionalistischer Villen der Baba-Werkbundsiedlung, die mit dem prestigeträchtigen Preis des Europäischen Kulturerbe-Siegels (EHL) ausgezeichnet wurden. Es sind die einzigen zwei interaktiven Touch-Panels, die rein informativen und nicht kommerziellen Zwecken dienen.
Auf den beiden zweisprachigen elektronischen Touch-Panels an der Haltestelle U Matěje können Besucher mehr über die Geschichte und Gegenwart der Baba-Siedlung und anderen funktionalistischen Wohnanlagen in Europa erfahren, die zwischen 1927 und 1932 im Rahmen des Werkbundprojekts entstanden sind. Auf den Tafeln ist es möglich, durch die Inhalte der Webseite baba1932.com zu stöbern, wo alles interessante zu diesen einzigartigen Wohnsiedlungen zu finden ist.
„Im Bereich der Denkmalpflege und Erhaltung des europäischen Erbes ist dies ein bedeutendes Projekt der erfolgreichen Zusammenarbeit mit ausländischen Städten, das zur Erlangung der höchsten Auszeichnung für Denkmäler geführt hat. Dank der Initiative der Abteilung für Denkmalpflege konnte Prag in relativ kurzer Zeit nicht nur das bisherige Defizit in der Präsentation des Baba-Orts nachholen und nun schließlich mit den Projektleitern der Werkbund-Orte in Wien und Stuttgart gleichziehen, sondern wurde auch zur Inspiration für andere preisgekrönte Orte bei der technisch fortschrittlichen Umsetzung von Aktivitäten, die sich aus der EHL-Preis-Verleihung ergeben. Als Resultat der produktiven Zusammenarbeit der Denkmalschutzabteilung der Stadt Prag mit Technologie Praha kann Baba seit Heute stolz mit modernen Touchscreen-Infotafeln für Besucher dieses einzigartigen Ortes aufwarten“, sagt Bürgermeister Bohuslav Svoboda.
Die Baba-Werkbundsiedlung erhielt die prestigeträchtige Auszeichnung „Europäisches Kulturerbe-Siegel“ in 2020. Diese internationale Anerkennung wird von der Europäischen Kommission an Denkmäler, Gebäude, Museen, Archive, Dokumente und Ereignisse verliehen, die als Meilensteine in der Entstehung des heutigen Europas gelten. Neben der Baba-Siedlung erhielten fünf weitere funktionalistische Werkbundsiedlungen in Europa aus den Jahren 1927 bis 1932 in Stuttgart, Brünn, Breslau, Wien und Zürich die Auszeichnung. Zur Erfüllung des Aktivitätenplans im Zusammenhang mit der Verleihung der EHL-Auszeichnung gehörte unter anderem die Platzierung der Ortsmarkierung und die Bereitstellung zugänglicher Informationen für Besucher dieses außergewöhnlichen Orts.
Auf Initiative der Abteilung für Denkmalpflege der Stadt Prag wurden die oben erwähnte Webseite und eine mobile Anwendung für die Baba-Besucher erstellt. In Zusammenarbeit mit Technologie hl. m. Prahy (THMP) wurde nun das erste Infosystem direkt am preisgekrönten Ort erfolgreich umgesetzt. Laut stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden vom THMP Herrn Tomáš Novotný handelt es sich um eine einzigartige Modifikation des Displays zur Touch-Steuerung im Rahmen der durchlaufenden Digitalisierung städtischer Verkehrshaltestellen mit Überdachung.
Mit der Anbringung der Touchscreen-Infotafeln an den neuen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, die ausschließlich der Information der Öffentlichkeit vor Ort dienen, erfüllte Prag eine der relativ anspruchsvollen Aufgaben, die für 2023 eingeplant waren. Als Teil ihres Inhalts ist es auch möglich, eine Videopräsentation anzusehen, die von Studenten der Ladislav-Sutnar-Fakultät für Kunst und Design der Westböhmischen Universität in Pilsen erstellt wurde.
„Von allen preisgekrönten Orten gelingt es der Denkmalschutzabteilung der Stadt Prag am besten, die Schlüsselaktivität des Arbeitsplans umzusetzen, nämlich die Zusammenarbeit mit Schulen. Die Aufgabe, die junge Generation zu erreichen und ihr die Baba-Siedlung auch im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext seiner Entstehungszeit vorzustellen, wird hier auf konzeptionelle und kreative Weise nach der „von Studenten für Studenten“ Art aufgegriffen. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, das Ergebnis dieser Zusammenarbeit gerade dank der Infotafeln kennenzulernen, auf denen eine Videopräsentation von Studenten der Fakultät für Kunst und Design mit dem Namen des führenden tschechischen Grafikkünstlers der Zwischenkriegszeit, Ladislav Sutnar, zu sehen ist,der auch ein Investor in eine der ikonischen Villen der Baba-Siedlung war“, so der stellvertretende Bürgermeister für Kultur, Tourismus, Denkmalpflege, Ausstellungsbetrieb und Tierpflege Jiří Pospíšil.
Gleichzeitig ebnet die Umsetzung der Infotafeln symbolisch den Weg zu den nächsten Schritten der geplanten Umgestaltung öffentlicher Räume im gegenständlichen Gebiet nach dem Siegerentwurf des Studios ARCHUM architekti, das in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planung und Entwicklung der Stadt Prag eine konzeptionelle Studie zur Revitalisierung, Pflege und Wiederherstellung der Infrastruktur der Baba-Denkmalzone erstellt hat.
Dank des Projekts Baba1932 entsteht hier ein hochwertiger öffentlicher Raum sowie Einrichtungen für Besucher, die dank der Infotafeln an den Haltestellen die Möglichkeit erhalten, alles über die Werkbund-Orte in Europa zu erfahren. Es wird auch die Zusammenarbeit mit Schulen weiter forciert, in deren Rahmen derzeit das Baba1932-Aktivitätenpaket für Grund- und Mittelschüler im Entstehen ist, das von einem Team aus Lehrern und Schülern des Prager humanwissenschaftlichen Gymnasiums erstellt wird.
Auf diese Weise macht die Hauptstadt ihren Bewohnern bewusst, dass nicht nur die Pflege des Prager Denkmalschutzgebiets und des historischen Zentrums im Vordergrund stehen, sondern dass sie ihr Augenmerk auch auf die Unterstützung und Entwicklung eines einzigartigen, architektonisch wertvollen Ortes und Denkmalzone weiter vom überlasteten zentralen Bereich der Stadt legt. Dies ist die richtige Richtung, deren erfolgreiche Fortsetzung gerade geplant wird.