Haus von Cyril Bouda

Oldřich Starý entwarf für den Maler und Grafiker Cyril Bouda ein Einfamilienhaus mit einem Atelier und einem anknüpfenden Kabinett für die Herstellung von Radierungen. Er verband das zweistöckige Atelier über eine Schiebewand mit dem Wohnraum und zusätzlich und progressiv über eine Außentreppe mit dem Garten.

Architekt

Oldřich Starý

(*1884 Prag +1971 Prag)

Pionier des tschechischen Funktionalismus, Architekt, Theoretiker und Pädagoge ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der tschechischen modernen Architektur der Zwischenkriegszeit, die die Prinzipien der „neuen Architektur“, Reinheit, Wahrhaftigkeit der Formen und insbesondere der Überzeugung durchsetzten, dass Architektur keine Kunst, sondern eine „wissenschaftlich fundierte Kulturarbeit“ ist. Sehr bald wurde er ein scharfer Kritiker der übermäßigen Dekoration der Fassaden. Im Namen des Corbusier-Ideals des Hauses als „Maschine zum Wohnen“ entwarf er vier Häuser in der Baba-Siedlung (Heřman, Bouda, Vaváček und Sutnar). Er ist der Autor des Palasthauses in Národní třída in Prag, das er 1936 für den Tschechoslowakischen Werkbund (SČSD) entwarf, deren Vorsitzender er seit 1935 war. Er war auch Vorsitzender des Architektenklubs und Chefredakteur der funktionalistischen Zeitschrift „Stavba“ (Bau). Er wurde Professor und später Rektor der Tschechischen Technischen Universität Prag.

1903-1909
Architekturstudium bei Prof. Josef Schulz und Prof. Jan Evangelista Koula an der Tschechischen Technischen Universität Prag

1912-1919
Professor an der Staatlichen Fachschule für Bauingenieurwesen in Pilsen

1913
Gründungsmitglied des Architektenklubs

1920-1945
Professor an der Staatlichen Fachschule für Bauingenieurwesen in Prag 

1920-1948
Vorsitzender des Architektenklubs 

1922-1939
Chefredakteur der Zeitschrift „Stavba“ 

1939-1971
Chefredakteur der Zeitschrift „Architektura“ 

1945-1970
Professor der Architektur an der Tschechischen Technischen Universität Prag 

1948
Rektor der Tschechischen Technischen Universität Prag 

Bedeutende Projekte 

1928 
Einfamilienhaus auf der Ausstellung der zeitgenössischen Kultur in der Tschechoslowakei, Brünn

1929-1932
Villen, Prag – Dejvice 1934-36

1932 
Einfamilienhaus von Iška und Ladislav Sutnar, Einfamilienhaus von František Heřman, Einfamilienhaus von Cyril Bouda und das Einfamilienhaus von Karla und Gustav Vaváček, Baba, Prag – Dejvice

1934-1936
Kunstgewerbehaus, Prag – Národní třída (Zusammenarbeit mit František Zelenka)

1935
Villa, Prag – Braník

Eigentümer

Cyril Bouda

Cyril Bouda (1901-1984) heiratete 1930 Eva Šimonová, die Tochter von T. F. Šimon, für den er als Assistent an der Akademie der bildenden Künste arbeitete. In den 1930er Jahren erhielt Cyril Bouda mehrere prestigeträchtige Auszeichnungen im Inland und Ausland, z. B. inländischen Schmidt-Preis für Grafik, Anerkennungsdiplom im internationalen Wettbewerb in New York oder den Großen Preis für Buchkunst auf der Weltfachausstellung in Paris 1937, und später auch den Ehrentitel des Volkskünstlers. Die Familie Bouda lebt bis heute in diesem Haus.